DRK Mantrailing-Prüfung:



Am Samstag ging es ganz früh morgens los in Richtung Kreuztal. Dort sollte eine Mantrailer-Prüfung des Deutschen Roten Kreuzes stattfinden. 

Zunächst ging alles ganz gemütlich los. Wir haben uns angemeldet, die erforderlichen Papiere und Nachweise vorgelegt.

Nach einem kurzen Frühstück ging es dann mit der Theorie los. Ich musste jede Menge Fragen über Erste Hilfebeim Menschen/ Erste Hilfe beim Hund/ Kynologie/ Mantrailing/ Flächensuche/ Karten- und Kompasskunde/ Sicherheit beim Transport mit dem Hubschrauber/ Funktechnik und so weiter beantworten.

Nachdem wir alle den theoretischen Teil bestanden hatten wurde dann die Reihenfolge für die praktische Prüfung ausgelost.

Gaya und ich waren an zweiter Stelle dran. Da die Prüfung eines Teams ungefähr zwei Stunden dauert hieß es jetzt erst mal warten.

Nachdem das erste Team die Prüfung leider nicht bestanden hatte waren Gaya und ich an der Reihe.

Wir wurden zum Startpunkt gefahren. Dort musste ich dann bei der Einsatzleitung die genaue Lage erfragen. Wir sollten eine weibliche Person suchen, die seit ca. 28 Stunden vermisst wurde. Zuletzt gesehen worden war die Person auf einem Schulhof. Für die Suche (2-2,5 km Strecke) hat man in der Prüfung 1 Stunde Zeit.

Nach der Befragung habe ich Gaya fertig gemacht und ihr den Geruchsgegenstand der Person gegeben. Der Start war ziemlich schwierig, nicht nur, dass es ein Schulhof war, sondern es gab ungefähr 10 Möglichkeiten, wo die Person her gegangen sein könnte. Dazu kam, dass es dort relativ hügelig war, die Schule sich auf einer Kuppe befand und der Wind den Geruch sehr weit weg getragen hatte.

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Gaya am Start, noch auf der Suche nach dem Trail.

Nachdem Gaya den Geruch der vermissten Person unterhalb der Schule gefunden hatte zog sie dann in eine Richtung los und war sich dort auch noch ziemlich sicher. Ich folgte ihr an einer Kirche vorbei durch die Siedlung. An der nächsten Querstraße kamen wir dann an eine Senke mit einem kleinen Bauch und einem Laubwald.

Das war die erste geschützte Stelle, durch die Senke wurde hier der Geruch nicht weiter weg getragen und durch die Feuchtigkeit hat sich der Geruch an dieser Stelle deutlich vermehrt. Man nennt so etwas einen Geruchspool. Das ist eine Stelle, die für den Hund manchmal relativ schwierig auszuarbeiten ist. Gaya hat sich durch diesen Geruchspool gekämpft und wir kamen wieder zurück auf eine Straße. An der nächsten Kreuzung riss der Geruch aber ab. Mir blieb nichts anderes übrig als mit Gaya noch mal zurück zum Start zu gehen.

Am Startpunkt habe ich sie noch einmal angesetzt. Dieses Mal lief sie eine Parallelstraße der Straße, die sie vorher gearbeitet hatte. Wir kamen von dort aus wieder zu der Senke. Dieses Mal fand  ging Gaya aber nicht bis in die Senke hinunter, sondern arbeitete sich am Rand entlang. An der nächsten Kreuzung wurde es wieder schwierig, dort lag offensichtlich nur ganz wenig Geruch. Nachdem sie den richtigen Weg aus dieser Kreuzung gefunden hatte kam uns dann ein kleiner freilaufender und giftiger Spitz entgegen, der Gaya folgte und sie anknurrte. Gaya hat ihn sehr schön ignoriert und weiter gearbeitet.

Es ging noch ein ganzes Stück durch die Siedlung, von dort aus ging es dann durch den Wald. Hier kam uns noch mal ein zähne fletschender Hund entgegen - diese war aber Gott sei Dank an der Leine. Nachdem wir an dem Hund vorbei waren ging es mit ein paar Richtungswechseln durch den Wald. Danach kamen wir in freie Felder, dort war es sehr windig. Gaya hatte nun das Problem, dass dort sehr wenig Geruch lage, weil das meiste einfach vom Wind weg geblasen wurde. Sie schaffte es aber dem Trail zu folgen.

Gaya führte mich noch ein wenig durch die Felder, es kam noch eine schwierige Kreuzung, ein weiteres kleines Waldstück und dann hatte Gaya die vermisste Person nach 2,5 km gefunden :-)

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Gaya bekommt als Belohnung für die Suche ihren Ball.

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Besprechung mit den Prüfern Uta Kielau und Dieter Schemenauer

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Freude über die bestandene Prüfung.


Beide Prüfer waren begeistert von Gayas Arbeitswillen. Sie hat diesen wirklich schwierigen Trail sehr gut gemeistert. Wir sind das erste einsatzfähige Mantrailer-Team im DRK Landesverband Nordrhein. Außer uns hat an diesem Tag noch Armin Schweda mit seinem erfahrenen Bloodhound JoJo die Prüfung bestanden.


Übrigens bin ich nach der Prüfung von ein paar Leuten angesprochen worden, die es nicht für möglich gehalten haben, dass so ein junger Hund eine so schwere Prüfung bestehen kann.
So weit ich weiß ist Gaya der jüngste geprüfte DRK Mantrailer.

Wir sind jetzt ein einsatzfähiges Team und hoffen, dass wir mit unserer Arbeit einigen Menschen in Notsituationen helfen können.