Mai 2011
Wir haben es nach ein paar Jahren Arbeit endlich geschafft uns mit einer kleinen Gruppe von fortgeschrittenen Mantrailern zusammen zu tun. Mit dieser Gruppe versuchen wir in regelmäßigen Abständen zusammen zu trainieren. Leider sind alle über ganz Deutschland verteilt.
Ein paar Mal im Jahr gibt Tom Middlemas aus Schottland für uns ein Seminar.
Letzte Woche war es endlich wieder so weit.
Unsere Gruppe bestand aus drei Teams, die ihre Hunde in Rettungshundeeinsätzen führen und zwei Diensthundeführern der Polizei Bayern. Dazu waren noch ein paar Junghunde dabei, die nach dem gleichen Konzept gearbeitet werden.
Zuerst wurden Trails für den nächsten Tag gelegt und die Junghunde gearbeitet. (Whizzard bekommt gerade den Geruch von Rüdiger vorgegeben, den er suchen soll).
Whizzard sucht hier nicht nach einem Menschen, sondern nach einer ihm vorgegebenen Teesorte. Diese soll er dann anzeigen. Später zeigt er dann auch an, wenn er den Trail der Person, die er suchen soll gefunden hat.
Gefunden und glücklich mit seinem Ball.
Hier hat Whizzard den Geruch des Menschen gefunden, den er suchen soll.
Nachdem er Geruch angezeigt hat folgt er dem Trail zu der entsprechenden Person.
Gefunden und zur Belohnung hat er seinen Ball bekommen.
Viszlar-Hündin Ticket auf der Suche nach dem Geruch.
Gefunden, angezeigt und warten auf die Belohnung von Frauchen.
Zaja hat gefunden und wird belohnt!
Daipi beim Ansatz. Mehr zu Daipi und ihrer Arbeit findet ihr auf Silkes Homepage.
Nachdem die Trails ungefähr 24 bzw. 48 Stunden gelegen haben wurden sie jeweils mit zwei Hunden abgearbeitet.
Ziel der Übung war, dass jeweils ein Hund einen Teil des Trails gearbeitet hat und zur Absicherung der folgende Hund an den Kreuzungen die anderen Richtungen geprüft hat.
Auf den Trails wurde viel besprochen und erklärt. Neben dem Teamwork mit einem anderen Hundeführer waren die Schwerpunkte bei diesem Seminar Geruchspools, Kreuzungen und der sogenannte Regenschirmeffekt.
Gaya am Start des 50 Stunden alten Trails. Start war an einem kleinen See. Dadurch, dass die Bakterien nach denen der Hund sucht sich hier besonders stark vermehren entsteht ein Geruchspool. Gaya musste ziemlich ackern um hier heraus zu finden.
Immer wieder wurde mit Rauch (sieht man auf dem Bild leider nicht ganz so gut) getestet wo es die Bakterien hin zieht.
Hier zog es ganz eindeutig auf das Wasser und der Rauch blieb über dem Wasser stehen.
Gaya hat den Trail gefunden und zieht los.
Hier ist sie sich ganz sicher.
Kurze Pause und Besprechung. Den Trail haben wir gemeinsam mit Pepsi gearbeitet.
Hier kann man sehen, wie es den Rauch in den Wald zieht. Auf dem Weg ist für den Hund so gut wie nichts zu finden da er nach dem Individualgeruch sucht und nicht nach der zertretenen Vegetation durch die Fußspuren.
Die Bakterien bleiben dann im Wald liegen, durch die Blätter der Bäume werden sie abgeschirmt und haben keine Chance mehr dort heraus auf den Weg zu kommen. Das nennt man dann den Umbrella- oder auch Schirmeffekt. Häufig können die Hunde dem Trail auf dem Weg nicht weiter folgen.
Wenn der Hund gelernt hat seinem Hundeführer das "Ende" des Trails anzuzeigen, also eine sogenannte Negativanzeige ist hier Schluss.
Da unsere Hunde aber gelernt haben nach dem Geruch zu suchen und ihn anzuzeigen können wir mit ihnen Flächen im Wald absuchen. Das hat uns auf dem drei Kilometer langen Trail diverse Male geholfen ihn nach einem Abriss wieder zu finden.
In dieser Senke befand sich etwas Wasser, auch hier ein Geruchspool. Nachdem sich Gaya sich aus dem Geruchspool heraus gearbeitet hat, hat Pepsi den Trail weiter gearbeitet.
Gaya hatte jetzt die Aufgabe die Kreuzungen zu checken. Hier zeigt sie ganz deutlich, dass es dort nicht lang geht.
Nachdem Pepsi ein Stück gearbeitet hat und Gaya die Kreuzungen abgecheckt hat freut Gaya sich weiter arbeiten zu dürfen.
Auf der erneuten Suche nach dem Trail
Hier hat Gaya den Trail gefunden
Gaya hat gefunden und bekommt zur Belohnung ihren Ball.
Natürlich gab es auch Kuscheleinheiten für´s Finden.
Nach zweieinhalb Stunden Arbeit müde und zufrieden.
Auch Pepsi hat gefunden und genießt ihrer Streicheleinheiten.
An den drei Seminartagen hat jeder Hund einen Trail dieser Länge pro Tag gearbeitet. Wir waren früh Morgens bis Abends unterwegs. Anschließend wurde dann noch viel Theorie gemacht und Einzelheiten besprochen.
Am letzten Morgen wurde fünf Kilometer langer Trail, der von einem Fahrradfahrer gelegt wurde, mit fünf Hunden gearbeitet.
Beprechung des Vorgehens auf dem Trail vor dem Start.
Um es etwas schwieriger zu machen und mehr Geruchspools arbeiten zu können haben wir den Trail morgens gearbeitet.
Hier sieht man sehr schön die aufsteigende Feuchtigkeit am Nebel. Die Bakterien brauchen zur Vermehrung Feuchtigkeit, steigen mit dem Nebel auf und werden durch den Schirmeffekt festgehalten. Dadurch entstehen viele Geruchspools.
Einer der Diensthunde der Polizei Bayern. Er zeigt, dass es hier nicht weiter geht.
Bloodhound Max auf dem Trail. Er ist ein ehemaliger Diensthund der amerikanischen Polizei. Christine hatte das Glück ihn von dort übernehmen zu können. Die beiden sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Durch Christine haben wir das Glück Tom kennen lernen zu dürfen. Sie organisiert die Seminare mit Tom in Deutschland. Mehr zu Christine findet ihr auf ihrer Homepage.
Herrchen, mach schneller.
Der zweite Diensthund sicher auf dem Trail.
Nach langen fünf Kilometern endlich gefunden.
Ebenfalls gefunden und ein ausgiebiges Spiel zur Belohnung.
Max kurz vor dem Ziel.
Von Gaya habe ich auf diesem Trail leider keine Bilder.
Es war wieder ein tolles und unglaublich lehrreiches Seminar. Trotz der vielen Blasen an den Füßen freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Seminar im Oktober.
Bis dahin wird Whizzard dann auch soweit sein, dass er Trails arbeiten kann. In zwei Wochen fahren wir mit unseren Hunden in den Urlaub zu Freunden, die ebenfalls trailen. Dort werden wir noch ein bisschen mit Gaya arbeiten können. In den Wochen danach wird Gaya wohl eine Pause einlegen müssen :-)